Die bayerische Staatsregierung bleibt bei ihrer harten Linie und lockert die Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie nicht. Die bayerischen Amateurfußballer verbleiben somit in der Warteschleife, Spiele um Punkte und Titel sind weiter untersagt.
Weiden/Amberg. (fle) Zwei Meldungen flatterten am frühen Dienstagnachmittag nahezu zeitgleich herein: RB Leipzig darf vor mehreren Tausend Fans in die neue Saison der Fußball-Bundesliga starten. Zum Spiel gegen den FSV Mainz 05 am 20. September sollen etwa 8400 Zuschauer zugelassen werden. Dies entspricht 20 Prozent des Fassungsvermögens der Red-Bull-Arena. Im Gegensatz zu Sachsen wählt Freistaat-Kollege Bayern weiter die harte Tour: Die bayerische Staatsregierung hat die aktuell geltende 6. Infektionsschutzverordnung bis zum 18. September verlängert. Das heißt für den bayerischen Amateurfußball: Testspiele bleiben bis dahin wie bislang erlaubt, Wettkampfspiele verboten.
Kein Wort zum Sport
„Wir hatten schon die Hoffnung auf eine positive Nachricht seitens der Politik. Allerdings waren die letzten Anzeichen bereits andere“, sagte Thomas Graml, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Fußballverbands (BFV) gegenüber Oberpfalz-Medien. Dass aktuell der Schulbeginn und Urlaubsrückkehrer Priorität genießen, sei verständlich. Die erneute Nicht-Beachtung des Amateurfußballs, Staatskanzleichef Florian Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml verloren dazu keine Silbe, schlug Graml aufs Gemüt. „Ich habe Angst um viele Vereine, die nun in Existenznot geraten. Wie soll man die Spieler jetzt noch motivieren? Andauernd nur Training und bedeutungslose Testspiele erfüllen keinen Fußballer. So verlieren wir Mannschaften und Spieler“, gab sich Graml betrübt. Ob der geplante Re-Start am 19./ 20. September somit gehalten werden kann, erneut verschoben wird, oder gar erst im März 2021 erfolgt, stand in einer Sondersitzung des BFV-Vorstands am Dienstagabend auf der Tagesordnung. „Wir müssen die Frage beantworten, ob es weiter Sinn macht, den Wiederbeginn immer wieder 14 Tage nach hinten zu verschieben“, stellte Graml die Grundsatzfrage.
Kochs Warnung am Abend
Am Dienstagabend meldete sich BFV-Boss Chef Rainer Koch zu Wort: Er bestätigte, dass am Mittwoch die Vereine über einen Vorstandsbeschluss informiert würden und deutete einen gravierenden Einschnitt an: Zwei weitere Wochen „abwarten und Tee trinken“ werde man den Klubs nicht vorschlagen. Dem Oberpfälzer Fußballboss Graml schlägt zudem aufs Gemüt, dass der BFV scheinbar alleine auf weiter Flur um die Wiederaufnahme des Punktspielbetriebs kämpft. „Wo ist eigentlich der Bayerische Landessportverband BLSV? Da hört man gar nix mehr. Dessen Präsident Jörg Ammon hatte getönt, Ende Juli würden wir wieder im Mannschaftsspielbetrieb sein. Seitdem ist die Interessensvertretung aller Sportler aber untergetaucht.“
Quelle: AZ
Rote Karte für den Ligaspielbetrieb
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